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Rückschau Technologieforum: Welche Lösungen gibt es, wenn ein einzelner Messpunkt nicht mehr ausreicht?

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Technologieforum „Großflächige Druckmesstechnik“ in Würzburg | Fortschritte in Mobilität, Medizintechnik und Produktion

WÜRZBURG. Welche Lösungen gibt es, wenn ein einzelner Messpunkt nicht mehr ausreicht? Diese Frage stellte Gastgeber Gerhard Domann, Leiter des Center Smart Materials and Adaptive Systems (CesMa), und sie war zugleich das gemeinsame Dach der vielfältigen Technologieansätze auf unserem Technologieforum „Großflächige Druckmesstechnik“ in Kooperation mit dem Fraunhofer ISC in Würzburg. Experten aus den Bereichen Mobilität, Medizintechnik und industrielle Produktion präsentierten aktuelle Technologien und Einsatzmöglichkeiten, die in einer begleitenden Ausstellung durch praxisnahe Demonstrationen veranschaulicht wurden: von der Drucküberwachung für Batteriemodule über die Prozessoptimierung in der Papierindustrie bis hin zum smarten Strumpf für Diabetiker, bei dem Medizintechnik auf textile Drucksensoren trifft.

Ein höchst zukunftsrelevantes Beispiel für Drucküberwachung lieferte Johannes Ziegler vom Fraunhofer ISC im gemeinsamen Vortrag mit Luca Schneider von LeClanché SA. In Batteriemodulen ermöglichen dielektrische Elastomer Sensoren (DES) eine präzisere Überwachung der Zellveränderungen während des Lade- und Entladeprozesses. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden wie Gassensoren oder Temperatursensoren identifiziert die DES-Technologie Abweichungen vom Normzustand deutlich früher. Das ist entscheidend für die Früherkennung von Schadensfällen bei Lithium-Ionen-Zellen und sorgt für eine erhebliche Verbesserung im Hinblick auf das Batteriemanagementsystem.

Die Messung der dynamischen Nip-Last-Verteilung an Funktionswalzen in Papiermaschinen stand im Fokus des Vortrags von Stefan Pollaschek von der Voith GmbH & Co. KGaA. Damit lassen sich Effizienz und Genauigkeit in Produktionsprozessen erheblich steigern. Diese Lösung stellte die umfangreichste Anwendung dar und ermöglicht eine verteilte Druckmessung über mehrere Meter. Sie bietet zudem eine hohe Usability: Die Anlagenbetreiber erhalten die Ergebnisse in einer leicht verständlichen 3D-Visualisierung, die zeitlich aufgelöst ist.

Im Bereich der Medizintechnik präsentierten Prof. Stefan Sesselmann und weitere Forschende des Fraunhofer IIS und des Fraunhofer ISC den aktuellen Stand der Entwicklung eines Druckmessstrumpfes für Diabetiker, der die Druckverteilung am Fuß erfasst. Dank der Kombination aus textilen Technologien und integrierter Elektronik lassen sich Strümpfe individuell anpassen und zugleich in hohen Mengen kostengünstig produzieren. Angesichts der steigenden Zahl von Diabeteserkrankungen, von denen viele Betroffene an einem diabetischen Fußsyndrom leiden, adressieren die Forschenden damit einen wichtigen Absatzmarkt. In Deutschland leben rund acht Millionen Typ-2-Diabetiker. Bis 2040 wird diese Zahl auf etwa 11,5 Millionen steigen. Im abschließenden interaktiven Workshop erörterten Teilnehmende in Kleingruppen die Anwendungsfelder der großflächigen Druckmesstechnik und die spezifischen Herausforderungen in verschiedenen Branchen.

Kontakt

Matthias Streller
m.streller(at)sensorik-bayern.de

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