Effiziente Bauwerksüberwachung: ISAT liefert Lösungen für Deutschlands Infrastruktur
Die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland aufrechtzuerhalten, wird zunehmend zu einer zentralen Herausforderung für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Eine marode Infrastruktur führt nicht nur zu einer erhöhten Unfallgefahr, sondern auch zu Staus und wirtschaftlichen Einbußen. Angesichts des stetig steigenden Verkehrsaufkommens und der damit verbundenen Belastungen ist die Instandhaltung von Straßen, Brücken und anderen Verkehrsanlagen unerlässlich. Die Notwendigkeit, bestehende Infrastrukturen zu modernisieren und instand zu halten, unterstreicht auch der Investitionsrückstand von rund 48,3 Milliarden Euro in der kommunalen Verkehrsinfrastruktur, laut einer Studie des Deutschen Städte- und Gemeindebunds. Die Projekte „RFID-Multisensor“ zur frühzeitigen Erkennung von Schäden in Betonbauwerken und „iBridge“ zur intelligenten Brückenüberwachung durch neuronal vernetzte Sensoren zeigen, dass bayerische Akteure, in diesem Fall unser Mitglied ISAT der Hochschule Coburg, bereits Antworten auf diese Herausforderungen liefern.
Im Projekt „iBridge“ entwickelte das ISAT bereits vor fast zehn Jahren ein System zur Echtzeitüberwachung von Brücken mittels eines neuronalen sensordatenverarbeitenden Systems und faseroptischen Sensoren (FBG und Rayleigh-System). Im Gegensatz zu aktuellen Technologien werden nicht einzelne Messgrößen ausgewertet, sondern alle Sensordaten fusioniert und in einem neuronalen Netzwerk verarbeitet. Diese intelligente Überwachung ermöglicht ein selbstkonfigurierendes System, das den Zustand der Brücke detailliert analysiert. Die gewonnenen Daten liefern in Echtzeit Informationen über die Standsicherheit und erlauben es, nutzungsabhängige Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten. Effektivere Wartung verkürzt Verkehrssperrungen und senkt die Sanierungskosten. Gleichzeitig ermöglichen die Daten fundierte Entscheidungen über Ersatzneubauten durch zuverlässigkeitsorientierte Analysen und Prognosen. Dies ist aber nicht das erste Projekt des ISAT. Bereits abgeschlossen sind auch die Entwicklungsarbeiten am RFID-Multisensor, einem System zur Früherkennung von Schäden in Betonbauwerken. In diesem Projekt (Laufzeit: Dezember 2020 bis Februar 2024) entwickelte das Team ein umfassendes Überwachungssystem für Stahlbeton- und Spannbetonbauwerke, das potenzielle Schädigungsarten frühzeitig erkennt. Im Fokus standen korrosionsauslösende Faktoren wie Feuchtigkeit, elektrische Potentiale und pH-Werte, aber auch strukturelle Veränderungen im Beton, die langfristig die Stabilität der Bauwerke gefährden könnten. Details dazu in Kürze auch in unserem Sensorik-Magazin.
Bildquelle: ISAT Coburg